In Togo ist es dringend Notwendig dem Analphabetismus der Bevölkerung entgegen zu wirken um langfristig auch die wirtschaftliche Situation zu verbessern und die Bevölkerung zu befähigen für ihre Rechte einzutreten.

Es ist notwendig, dass jedes Kind eine Schule besucht, um sich auf seine Zukunft vorzubereiten.
Der Schulalltag gestaltet sich folgendermaßen:
In den Schulen findet der Reguläre Unterricht zwischen 7:30 Uhr und 17:15 Uhr statt, die Kinder machen um 9:30 Uhr eine Pause, um zu essen und zu trinken und sich ein wenig zu entspannen, bevor sie um 10:00 Uhr wieder in den Unterricht zurückkehren bis 11:30 Uhr. Nun folgt eine Mittagspause und darauf die Wiederaufnahme des Unterrichts um 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr, dann haben sie noch eine Pause bis 16:25 Uhr, um den Unterricht bis 17:15 Uhr fortzusetzen.
Die Waisenkinder haben in der Pause keine Möglichkeit, etwas zu essen oder zu trinken zu kaufen und können bis 11:45 Uhr nichts essen, bevor sie dann „nach Hause“ geschickt werden, da sie ohne gegessen zu haben nicht am Nachmittagsunterricht teilnehmen dürfen.
Diese Situation führt dazu, dass viele Kinder frühzeitig die Schule abbrechen. Die Jungs werden schon im Kindesalter Marktträger, fangen an um Essen betteln zu gehen oder helfen Maurern bei der Arbeit und erhalten dafür Nahrung. Sie haben Niemanden, der sie sonst unterstützt um sich zu entwickeln und genug zu Essen zu finden.
Junge Mädchen wenden sich bereits früh der Prostitution zu oder arbeiten als Kindermädchen/ Hausangestellte für besser gestellte Bürger*innen, ohne Rechte oder soziale Absicherung.
Diese Kinder werden zu Erwachsenen ohne Schulbildung und haben auch später nur die Möglichkeit Hilfsarbeiten zu verrichten oder zu betteln.
Sobald sie älter werden und sie körperlich nicht mehr in der Lage sind zu arbeiten, fallen sie in ein soziales Loch und können nur noch betteln um an Nahrung zu gelangen. Das führt dazu das an den Straßen tatsächlich kaum oder nicht bekleidete alte Menschen vegetieren, die auf Almosen und Nahrung von Passanten angewiesen sind.
Wie hilft APDEA diesen Kindern?
Bisher haben wir, wie viele andere Hilforganisationen, daher auf die Unterstützung von Kindern duch Individualpatenschaften gesetzt. Untersuchungen haben aber ergeben, das diese Art der Förderung Einzelner viele Probleme mit sich bringt. Die Schweizer „ZEWO“, eine Organisation zur Zertifizierung von Hilfsorganisationen, rät auf ihrer internetseite davon ab Individualpatenschaften abzuschließen.
(https://zewo.ch/de/augen-auf-bei-patenschaften/#5)
„Es gibt Patenschaften, bei denen Sie ein persönliches Patenkind in einem Entwicklungsland erhalten. Das Kind schreibt Ihnen Briefe. Sie können es sogar besuchen. Dahinter steckt das ethisch problematische Marketing einer Organisation. Denn viele Patinnen und Paten meinen, ihre Hilfe komme direkt dem persönlichen Patenkind zu Gute. Für die Entwicklung eines Kindes sind jedoch Projekte nötig. Diese sorgen zum Beispiel für die medizinische Grundversorgung, sauberes Trinkwasser oder für Bildung. Richtigerweise kommen solche Projekte einer ganzen Gemeinschaft zu Gute, nicht einem persönlichen Patenkind. Der direkte Briefkontakt bindet die Patinnen und Paten emotional an ihr Patenkind. So fühlen sie sich verpflichtet, das Kind und damit die Organisation über viele Jahre zu unterstützen. Manche Paten möchten direkt auf die Entwicklung des Kindes Einfluss nehmen. Die Organisation muss deshalb aufwändige Massnahmen zum Schutz der Kinder treffen. Auch die Besuchsmöglichkeit vermittelt ein unrealistisches Bild. Als Patin oder Pate kann man nämlich nicht selber beurteilen, wohin die Spende geflossen ist und was sie bewirkt hat.“
Fünf Gründe gegen Einzelkind-Patenschaften
Grund 1: Sie grenzen aus und führen zu sozialem Ungleichgewicht
Eine Patenschaft für ein einzelnes Kind führt zu Spannungen im sozialen Umfeld des Kindes. Beispielsweise erhält das Patenkind mehr Aufmerksamkeit als andere Kinder, die ausgegrenzt sind.
Grund 2: Sie stellen das Bedürfnis von Patinnen und Paten über das Wohl der Kinder
Die persönliche Beziehung entspricht einem Bedürfnis von Patinnen und Paten, nicht jenem der Kinder. Die Kinder und ihre Familien befinden sich in einer Notlage, was das Marketing ausnutzt.
Grund 3: Sie schaffen unrealistische Erwartungen bei den Paten*innen im Norden
Patinnen und Paten erhalten den Eindruck, dass sie ihrem Kind unmittelbar helfen. Einige wollen sogar die Verantwortung für das Wohl ihres Kindes übernehmen. Andere beschenken es oder laden es in die Ferien ein. Wieder andere möchten sich davon überzeugen, dass ihre Hilfe ankommt und dass es dem Kind gut geht. Diese Wünsche sind unrealistisch. Sie entstehen durch das Marketing der Organisation. Doch die Organisation kann diese unrealistischen Erwartungen nicht erfüllen. In der realen Welt haben die Patinnen und Paten keinen direkten Einfluss auf das Leben ihres Patenkindes. Sie können weder nachvollziehen, wohin ihre Spende genau fliesst, noch können sie beurteilen, wie ihre Hilfe wirkt. Das führt immer wieder zu Frustration und Enttäuschung. Die Organisation muss aufwändige Begleitmassnahmen entwickeln, um falschen Erwartungen vorzubeugen.
Grund 4: Sie wecken falsche Hoffnungen bei den Kindern
Persönliche Patenschaften können auch bei den Kindern falsche Hoffnungen wecken, zum Beispiel auf eine bessere Zukunft in einem fernen Land. Dies führt später zu Enttäuschungen, wenn die Träume nicht wahr werden. Die Organisation muss aufwändige Massnahmen treffen, um die Kinder zu schützen.
Grund 5: Sie sind nicht zeitgemäss
Die Botschaft, dass reiche Patinnen und Paten aus dem Norden ihre hilflosen Patenkinder aus dem Süden unterstützen, vermittelt ein veraltetes Weltbild. Die Entwicklungszusammenarbeit setzt heute auf Partnerschaft und nachhaltige Projekte. Dies sollen gemeinnützige Organisationen auch in ihrer Kommunikation vermitteln.
Aber was dann?
Wir haben uns daher entschlossen von eben diesen Patenschaften Abstand zu nehmen und möchten, stattdessen auf unser Konzept für ein Projekt zur Verbesserung der Lebens- und Bildungsumstände für das Dorf Badzda und unsere dort ansässige Schule hinweisen, die auch die Familien der anderen 115 Schüler und Schülerinnen unserer Schule mit einbezieht und eine langfristige und nachhaltige Verbesserung nach sich ziehen wird. Hilfe zur Selbsthilfe.
Unser Konzept:
Sanierung und Umbau der EPP Badza (Ecole Primaire Public BADZA)
Die EPP Badza besuchen zur Zeit 150 Schüler im alter von sechs bis zehn Jahren. Auf dem Gelände der Schule sind keine Sanitären Anlagen vorhanden. Zur Zeit verrichten die Kinder ihre Notdurft im Freien, in einem mit Büschen und niedrigen Bäumen bewachsenen Areal hinter dem Schulgebäude.
Die geplanten Kompost Toiletten bieten neben der hygienischen Verrichtung der Notdurft auch den Vorteil einer Nutzung ohne Wasser und der Gewinnung von Kompost zur Düngung der Permakultur und Biogas zur Nutzung als Kochgas in der Mensa.
Bisher gibt es keinen geschützten Ort an dem die Kinder ihre Speisen einnehmen können. Die Unterrichtszeit von 7:30 Uhr bis 17:15 Uhr mach aber eine Speisung der Kinder unerlässlich.
Durch die in der Regenzeit sehr stark ausfallenden und lang anhaltenden Regengüsse ist eine Witterungsgeschützte Möglichkeit zur Zubereitung und Einnahme der Speisen notwendig.
Die beim Bau einer Mensa mit Koch- und Lagerbereich entstehende Dachfläche macht eine weitere Nutzung als Träger von Solarpaneelen zur Energiegewinnung möglich und ermöglicht auch die Gewinnung von Regenwasser.
Das Sanierungsbedürftige Dach der Schule lässt bei Starkregen keinen Unterricht zu. Der Regen dringt durch die unzureichende Dachkonstruktion in die Unterrichtsräume ein und verursacht nicht nur regelmäßig Schäden an den Innenräumen und dem Inventar, sondern macht dann auch einen Unterricht schlicht unmöglich.
Das große Gelände der Schule bietet Platz für eine Permakultur, die der Versorgung der Kinder mit frischem Gemüse und Obst dienen kann. Das in einer Regenwasserzisterne gesammelte Regenwasser soll der Bewässerung der Permakultur dienen.
Die Speisung der Kinder findet derzeit durch einen fliegenden Händler statt, das ist nicht nur sehr unausgewogen, sondern auch noch sehr teuer da der Händler natürlich auch am Verkauf seiner Waren verdienen möchte, dies ist von einigen Familien nicht zu bezahlen. Daher möchten wir durch den Bau der Mensa mit Küche und Lagerräumen eine Interne Versorgung der Kinder sicherstellen. Die Permakultur auf dem Gelände trägt dann weiter zur Kostenreduzierung so wie der nachhaltigen und ausgewogenen Versorgung der Kinder mit frischen Lebensmitteln bei.
Die Stromversorgung in Togo, insbesondere in den ländlichen Gegenden, ist sehr labil ,so das es häufig zu ausfällen kommt. Damit fällt auch die Beleuchtung der Schule aus und macht den Unterricht in den dann dunklen Unterrichtsräumen nicht mehr durchführbar. Da die große Dachfläche und die freie Lage der Schule in Badza die Möglichkeit einer Solar gestützte Stromversorgung bietet, wird mit dem Aufbau der Solarpaneelen und dem Einbau eines Stromspeichers eine zuverlässige Beleuchtung der Unterrichtsräume möglich werden.
Ziele des Projektes
- Sicherstellung der Mindestanforderungen an Hygiene
- Sicherstellung des täglichen Unterrichts
- Sicherstellung einer ausgewogenen Schulspeisung für alle Schüler
- Ermöglichung einer Witterungsunabhängigen Einnahme der Speisen
- Stabile Versorgung mit nachhaltiger Energie
Arbeitsphasen
Bau der Toiletten
Der Bau der Sanitäranlagen ist der erste Schritt in dem Projekt „Sanierung und Ausbau der EPP Badza“. Das Toilettengebäude mit den sechs Komposttoiletten soll im Bereich hinter dem Schulgebäude entstehen.
Sanierung des Schulgebäudes
Der zweite Schritt, die Sanierung des Schulgebäudes mit Dachsanierung und Wiederherstellung der Unterrichtsräume, bedarf der Entfernung des vorhandenen Dachstuhls und neu Eindeckung des Daches mit nachstehendem Aufbau der Solarpaneelen und Einbau des Energiespeichers. Das anbringen der Dachrinnen und Rohrleitungen zur Regenwasserzisterne Sowie das Streichen der Unterrichtsräume und Ausstattung mit Beleuchtungsmitteln und Deckenventilatoren so wie deren Verkabelung.
In dieser Phase soll auch das Kohlefiltersystem im Trinkwasserbrunnen installiert und die Pumpe elektrifiziert werden .
Bau der Mensa
Der im dritten Schritt erfolgende Bau der Mensa, ist im Bereich vor dem Schulgebäude vorgesehen und ist ein kompletter Neubau einer großen Halle mit zwei Nebenräumen, die Küche und Lagerbereich beherbergen sollen. Auch hier sind auf dem Dach die Arbeiten für den Aufbau der Solarpaneelen und der Dachrinnen mit Leitung zur Zisterne, sowie die Verkabelung der Paneelen mit dem Speichersystem und der Verkabelung mit der Beleuchtung und den Ventilatoren im Inneren notwendig. Eine Ausstattung des Speiseraumes mit Tischen und Bänken sowie der Küche mit einer Kochgelegenheit und Arbeitsflächen und der Ausstattung der Lagerräume mit Regalen und Vorratsbehältern ist ebenfalls erforderlich
Anlegen des Permakultur Gartens
Der schließlich im letzten Schritt anzulegende Permakultur Garten mit Regenwasser Bewässerung und Kompost Düngung soll in der Nachbarschaft zur Mensa realisiert werden. Für seine Schaffung ist die Anleitung und Expertise einer uns nahestehenden Fachfrau auf diesem Gebiet geplant und bedarf neben Saatgut auch unterschiedliche Behältnisse und Einfriedungen der Beete.
